Partito Comunista Italiano

Partito Comunista Italiano
Parteisekretär Liste der Parteisekretäre
Gründung 21. Januar 1921
Auflösung 3. Februar 1991
(umbenannt in: Partito Democratico della Sinistra; Abspaltung des Partito della Rifondazione Comunista)
Hauptsitz Rom,
Via delle Botteghe Oscure 4
Ausrichtung Kommunismus
Marxismus-Leninismus
Eurokommunismus
Zeitung L’Unità

Der Partito Comunista Italiano (PCI) (deutsch Italienische Kommunistische Partei, kurz IKP) war eine 1921 als Abspaltung von der Sozialistischen Partei Italiens (PSI) entstandene kommunistische Partei in Italien mit einem marxistisch-leninistischen Standpunkt. 1921 als Partito Comunista d’Italia (PCdI) (deutsch Kommunistische Partei Italiens, kurz KPI) gegründet, nahm sie 1943 ihren bis 1991 gültigen Namen an.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sie sich von einer revolutionären Kaderpartei zu einer Massenbewegung. Als solche war sie maßgeblich am bewaffneten Widerstand gegen den italienischen Faschismus und die deutsche Okkupation Norditaliens (Resistenza) sowie an der Ausarbeitung der republikanischen Staatsverfassung Italiens beteiligt. In der Zeit des Kalten Krieges blieb die Partei von 1947 bis zu ihrer Umbenennung im Jahr 1991 dauerhaft in Opposition, spielte jedoch als durchweg mandatsstärkste Oppositionspartei sowie als Regierungspartei in einigen Regionen und Kommunen eine tragende Rolle in der Politik des pluralistisch-demokratischen Italien. In den 1970er Jahren (Anni di piombo), einer Zeit politischer und gesellschaftlicher Krise, war die KPI einige Jahre erneut indirekt in einer Koalition mit der Democrazia Cristiana (DC) an der italienischen Regierung beteiligt (vgl. Historischer Kompromiss).

Im europäischen Kontext war die KPI mit etwa 1,6 bis 1,8 Millionen Mitgliedern und einem durchschnittlichen Stimmenanteil von rund 27 % die mitglieder- und wählerstärkste kommunistische Partei Westeuropas nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In den 1970er-Jahren galt sie noch vor der Kommunistischen Partei Frankreichs und der Kommunistischen Partei Spaniens als wichtigste Vertreterin des Eurokommunismus. Allerdings war die Einflussnahme durch die Sowjetunion bis zuletzt stark und so stürzte deren Zerfall die Partei auch in eine Identitätskrise.[1]

Am 3. Februar 1991 legte die KPI nach ihrem letzten Parteitag in Rimini in der Folge des Niedergangs der realsozialistischen Systeme in Osteuropa offiziell die Ausrichtung am durch die historischen Ereignisse der Zeit als diskreditiert geltenden Kommunismus ab und benannte sich um in Partito Democratico della Sinistra (abgekürzt PDS, deutsch „Demokratische Linkspartei“). Ein Teil des vormaligen linken Flügels der KPI bildete die kleinere Partei Partito della Rifondazione Comunista („Partei der kommunistischen Neugründung“).

  1. Wolfgang Altgeld, Thomas Frenz, Angelica Gernert, Michael Groblewski, Rudolf Lill: Geschichte Italiens. Philipp Reclam jun Verlag GmbH, Ditzingen, ISBN 978-3-15-961073-3, S. 503 (reclam.de [abgerufen am 25. Juli 2022]).

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